Wein ohne Zusatzstoffe: Wunsch oder Wirklichkeit?
Wein ist ein Naturprodukt. Für die immer noch sehr viele Weinbetriebe und Winzer steckt aber weit mehr als nur Traubensaft und Alkohol im Wein. Über 50 Zusatzstoffe sind in Deutschland zur Weinbereitung zugelassen, ohne dass diese gekennzeichnet müssen. Von A wie Aktivkohle bis Z wie Zuckerzugabe – für jedes Problem gibt es den passenden Zusatzstoff.
Mangelware Zeit und Geld: die Gründe für die Verwendung von Zusatzstoffen
Wenn Wein zur Massenware wird, dann fehlt vor allem eines: Zeit.
Zeit, die die Trauben – wie jedes Naturprodukt – brauchen, um ihre ganze Kraft und ihr volles Geschmacksprofil zu entfalten. Zeit, die der Winzer benötigt, um die Reben im Weinberg zu pflegen. Zeit, die der Wein braucht, um zu reifen.
Wer diese Zeit nicht hat oder wem diese Zeit zu viel Geld kostet, der wird fündig im Katalog der zugelassenen Wein-Zusatzstoffe. Künstliche Hefen, Hühnereiweiß, Milchprodukte und Zucker sind nur einige der vielen Zusätze im Wein. Eine entsprechende Kennzeichnung entfällt solange die Zusatzstoffe nicht den Grenzwert von 0,25mg/l überschreiten. Damit das nicht passiert, greift man wiederum zu anderen Zusatzstoffen; denn was in den Wein reinkommt, bekommt man auch wieder raus – nur eben nicht vollkommen spurlos. Was letztlich dem Wein an chemischen oder tierischen Inhaltsstoffen zugefügt wurde, das bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis.
Was macht das Schwein im Wein?
Tierische Nebenprodukte wie Hühnereiweiß, Aktivkohle auf Basis von Tierasche oder eben auch Fischgelatine und Gelatine aus Rinder- oder Schweineknochen sind beliebte Helfer bei der Beseitigung von Weintrübungen. Solche Trübungen entstehen bei der natürlichen Gärung der Trauben und verändern die Farbe des Weins. Für Allergiker, Vegetarier und Veganer ist der Einsatz solcher tierischen Produkte im Wein ein Problem, selbst wenn die Mengen gering sind.
Kupfer kommt nicht nur als Pflanzenschutzmittel im Weinberg zum Einsatz, sondern in Form von Kupfersulfat auch in der Weinbereitung, um Weinfehler zu beseitigen. Zuckerzugaben erhöhen den Alkoholgehalt, wenn die Trauben nicht ausreichend Zucker ausgebildet haben und der Wein nicht den nötigen Alkoholgehalt auf natürlicher Basis erzielt. Möchte man den Alkoholgehalt um 1% erhöhen rieseln 17 Gramm Zucker auf den Liter Most. Und nein, Traubenzucker muss es nicht sein. Der billige Rübenzucker reicht aus.
Wein ohne Zusätze? Na klar!
So einfach, schnell und günstig die Weinbereitung mit all diesen Zusatzstoffen auch scheinen mag, am Ende entsteht ein Produkt, das zwar Wein heißt, aber kein Wein mehr ist aus unserer Sicht. Wir glauben, dass Sorgfalt und Pflege in Weinberg und –keller über die Qualität der Trauben entscheidet. Die naturnahe Bewirtschaftung und das ökologische Gleichgewicht tragen maßgeblich dazu bei, dass jede einzelne Traube gesund am Rebstock reifen kann. Mit Wissen, Erfahrung und einer ordentlichen Portion Leidenschaft entstehen bei uns Weine, die einen einzigartigen Charakter haben. Markante Weine, die ohne Zusatzstoffe auskommen. Das ist unsere Überzeugung. Das ist unser Anspruch.
Zwei dieser Weine stellen wir Euch genauer vor
Bei uns könnt ihr natürlichen, reinen Wein ohne Zusätze kaufen – Ehrenwort!
Wir lieben Silvaner – und zwar nicht als Massenwein in der Literflasche, sondern als erstklassige, ausdrucksstarke Rebsorte. Bei der Gärung haben wir auf unsere eigene, 100% wilde Hefe gesetzt und dadurch einen fruchtigen und filigranen Wein kreiert, der seinen Jahrgang widerspiegelt. >>> zum Wein
Wir glauben, dass sich der Silvaner auch im Barriquefass wohlfühlt. Und unser Ergebnis gibt uns Recht: entstanden ist ein kraftvoller, vielschichtiger und harmonischer Weißwein mit dezenten Röstaromen und einem cremigen Mundgefühl. Der perfekte Begleiter für würzige Speisen, aber auch Solo im Glas ein feiner Gaumengenuss. >>> zum Wein
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